Seniorenuniversität

Förderpreis

Mit der Vergabe dieses Förderpreises bezweckt die Seniorenuniversität Bern, jedes Jahr eine Autorin/ einen Autor auszuzeichnen, der/die eine herausragende Abschlussarbeit zum Thema Alter und Altern verfasst hat. In Frage kommen Dissertationen oder Habilitationen aus allen Disziplinen, die an der Universität Bern eingereicht und in der Zeit vom 01.01.2020 bis 30.04.2024 angenommen worden sind. Das Preisgeld beträgt CHF 5'000.00. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des Dies Academicus 2024 (01.12.2024).

Bewerbung für den Förderpreis

Die Frist für Bewerbungen für 2024 ist abgelaufen. Die Ausschreibung für den Förderpreis 2025 wird auf dieser Seite im Januar 2025 aufgeschaltet.

Bisherige Preisträger und Preisträgerinnen

Der Preis wurde 2023 in den Kategorien Dissertation und Masterarbeit vergeben.

Dr. Marina Wunderlin

Der Preis für eine herausragende Dissertation ging an Frau Dr. Marina Wunderlin in Anerkennung ihrer hervorragenden Dissertation mit dem Titel «Akustische Stimulation während dem Tiefschlaf - Eine Möglichkeit kognitivem Abbau entgegenzuwirken? ». Die Arbeit entstand fakultätsübergreifend an der Medizinischen und der Philosophisch-Humanwissenschaftlichen Fakultät unserer Universität in einer interdisziplinären Forschungsgruppe unter der Leitung von Prof. Dr. med. Stefan Klöppel und Dr. Marc Züst. Die Arbeit geht von der Beobachtung früherer Studien aus, dass ein reduzierter Tiefschlaf ein Risikofaktor ist für den kognitiven Abbau und eine sich entwickelnde Alzheimer Demenz. In zwei experimentellen Studien konnte Frau Wunderlin als Erstautorin erstmals die mögliche Wirksamkeit einer Hirnstimulation im Tiefschlaf bei älteren freiwilligen Studienteilnehmenden unter Laborbedingungen aufzeigen. Die Ergebnisse können damit einen Beitrag leisten bei der Suche nach Verfahren, das Risiko der Demenz im Alter zu reduzieren.

Fabienne Lisa Dürr

Der Preis für eine herausragende Masterarbeit ging an Frau Fabienne Dürr in Anerkennung ihrer hervorragenden Masterarbeit mit dem Titel « Medikation im Hospiz-Setting: Eine erste Datenerhebung in Schweizer Hospizen und hospizähnlichen Strukturen mit einem Fokus auf Off-Label Anwendungen und der subkutanen Gabe von Arzneimitteln». Die Arbeit entstand an der Medizinischen Fakultät unserer Universität unter der akademischen Leitung von Prof. Dr. Carla Meyer-Massetti. Die Arbeit gibt einen Überblick über die Medikation in Schweizer Hospizen und hospizähnlichen Institutionen und zeigt, dass bei der Off-Label Anwendung von subkutanen Arzneimitteln in der Palliative Care Handlungsbedarf besteht. Die Arbeit folgert, dass besser zugängliche Fachinformation den Umgang mit diesen Medikamenten im Praxisalltag verbessern und damit zur Medikationssicherheit beitragen kann.

 

Der Preis wurde 2022 in den Kategorien Dissertation, Masterarbeit und Bachelorarbeit vergeben.

Dr. Narayan Schütz

Der Preis für eine herausragende Dissertation ging an Herrn Dr. Narayan Schütz in Anerkennung seiner hervorragenden Dissertation «Hin zu Sensorgestützten Digitalen Messwerten der Gesundheit im Altern», welche an unserer Universität mit Beteiligung der Medizinischen Fakultät und Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät sowie der Vetsuisse Fakultät im Februar 2022 genehmigt wurde. Die Arbeit fand am ARTORG Center for Biomedical Engineering Research unter der akademischen Leitung von Prof. Dr. Tobias Nef statt. Mit seiner Arbeit zeigt Herr Schütz, in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Prof. em. Dr. Hugo Saner, dass sensor­basierte Gesundheitserfassung in der generellen Population älterer Menschen erfolgreich eingesetzt werden kann. Er legt damit einen wichtigen Grundstein, um solche präzisions­medizinischen Ansätze in der stetig wachsenden Population von älteren Menschen nutzbar zu machen.

David Burgherr

Der Preis für eine herausragende Masterarbeit ging an Herrn David Burgherr in Anerkennung seiner hervorragenden Masterarbeit mit dem Titel «Behavioral Responses to a Pension Savings Mandate: Quasi-experimental Evidence from Swiss Tax Data». Die Arbeit entstand an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät unserer Universität unter der akademischen Leitung von Prof. Dr. Maximilian von Ehrlich. Die Arbeit zeigt auf, dass die Sparpflicht in der beruflichen Vorsorge zu höheren Rentenersparnissen führt. Dieser positive Effekt erfolgt gemäss dieser Arbeit nicht nur durch die automatische Erhöhung der Pensionskassenbeiträge, sondern auch weil die betroffenen Arbeitnehmenden ihre freiwilligen Ersparnisse in der Säule 3a und Einkäufe in die berufliche Vorsorge anheben. Die Erkenntnisse aus der Studie von Herrn Burgherr legen nahe, dass die Bevölkerung besser über die Relevanz des Rentensparens und die verfügbaren Vorsorgeinstrumente informiert werden sollte, um die finanzielle Absicherung und damit die Lebensqualität im Alter zu verbessern.

Anouk Salvisberg

Der Preis für eine herausragende Bachelorarbeit ging an Frau Anouk Salvisberg in Anerkennung ihrer hervorragenden Bachelorarbeit mit dem Titel «Effekte von Interventionen zur Steigerung der mentalen Fitness und Gesundheit von älteren Personen». Ihre Arbeit entstand an der Abteilung Gesundheitspsychologie und Verhaltensmedizin am Institut für Psychologie der Philosophisch-Humanwissenschaftlichen Fakultät unserer Universität unter Leitung von Dr. phil. Barbara Studer und Prof. Dr. Hansjörg Znoj. In einer innovativen Forschungsarbeit während der Covid-19 Pandemie untersuchte Frau Salvisberg das Online-Training Hirncoach (www.hirncoach.ch) zur Förderung der mentalen Fitness bei älteren Personen. Mit ihrer umfassenden Arbeit zeigt sie auf differenzierte Weise das Potential eines innovativen Angebots des lebenslangen Lernens.

Der Preis für eine herausragende Dissertation geht an Frau Brigitte Kaufmann. Der Preis für eine herausragende Masterarbeit geht an Frau Rahel Schärli.

Brigitte Kaufmann

für die beste Dissertation für ihre Forschung am ARTORG Center for Biomedical Engineering Research der Universität Bern, an der Universitätsklinik für Neurologie am Inselspital Bern in Kooperation mit dem Luzerner Kantonsspital. In ihrer Forschungsarbeit hat Frau Kaufmann die visuelle Aufmerksamkeit bei Patienten und Patientinnen nach einem Schlaganfall untersucht. Dabei konnte sie aufzeigen, dass spezielle Messungen der Augenbewegungen dazu beitragen können, gezieltere Massnahmen in der Rehabilitation im Alter durchzuführen.

Rahel Schärli

für die beste Masterarbeit für ihre Forschung am Institut für Psychologie der Universität Bern. Frau Schärli führte dazu eine Studie durch bei einer Gruppe von über 65-jährigen älteren Personen zur Förderung der körperlichen Aktivität. In ihrer Arbeit untersuchte sie, ob ein tragbarer Bewegungssensor und ein Smartphone ältere Menschen motivieren kann, körperlich aktiv zu sein. Ihre Studie bringt interessante Erkenntnisse für die Gestaltung von Programmen zur Gesundheitsförderung im Alter.

Im Jahr 2020 wurden keine Förderpreise vergeben.

Der Preis für eine herausragende Masterarbeit geht an Herr Simon Scheurer.

Simon Scheurer

in Anerkennung seiner beachtenswerten Masterarbeit mit der Thematik «Optimierung und Validierung eines Sturzerkennungssystems durch Versuchsstudien im Alltag von älteren Menschen», entstanden im Institute for Human Centered Engineering, Bern University of Applied Sciences und im ARTORG Center for Biomedical Engineering Research, Universität Bern. Er führte Studien durch zur Weiterentwicklung eines Sturzpflasters. Dieses Pflaster wird von sturzgefährdeten Menschen am Oberkörper getragen und kann mit einem speziellen Algorithmus Stürze automatisch erkennen und damit Alarm auslösen.

Der Preis für eine herausragende Dissertation geht an Frau Dr. des. Melanie Elisabeth Werren. Der Preis für eine herausragende Masterarbeit geht ex aequo an Frau Nina Carol Mäder und Frau Valérie Ziltener.

Melanie Elisabeth Werren

in Anerkennung ihrer hervorragenden Dissertation «Würde und Demenz. Grundlegung einer Pflegeethik anhand der Würde von Menschen mit Demenz». Darin untersucht sie den Würdebegriff aus einer theologischen, medizinischen und pflegeethischen Perspektive. Auf der Basis einer umfassenden Reflexion formuliert sie professionsethische Konsequenzen für die Pflege und zeigt Spannungsfelder auf, in denen sich Pflegende bei der Betreuung von Menschen mit Demenz bewegen. Mit dieser Arbeit ist es ihr gelungen, einen wichtigen Beitrag zur Frage zu leisten, wie wir in unserer Gesellschaft die Würde von Menschen mit Demenz respektieren können.

Nina Carol Mäder

in Anerkennung ihrer beachtenswerten Masterarbeit im Fach Geriatrie mit der Thematik «Messung der körperlichen Aktivität durch einen körperfixierten Sensor in der geriatrischen Rehabilitation», entstanden an der Geriatrischen Universitätsklinik Inselspital Bern. Sie beschäftigte sich mit der Frage, wie die Mobilität bei älteren Patientinnen und Patienten im Spital gemessen werden kann. Sie zeigt auf, dass die Geräte aus dem Consumer-Bereich nicht geeignet sind zur Abklärung und Messung der Mobilität im Spital und definiert die Kriterien für eine neue Generation von technologischen Verfahren, die die Bewegungen von gebrechlichen älteren Menschen im Spital zuverlässig aufzeigen.

Valérie Ziltener

in Anerkennung ihrer beachtenswerten Masterarbeit im Fach Geriatrie mit der Thematik «Validierung eines zweckmässig entwickelten Kaugummis zur Evaluation der Kaueffizienz», entstanden an der Zahnmedizinischen Klinik der Universität Bern. Sie untersuchte die Fragestellung der Messung der Kaueffizienz im Alter, da wegen Zahnverlust im Alter die Fähigkeit abnimmt, Nahrung zu zerkleinern. Sie testete einen neuartigen zweifarbigen Kaugummi, der sich für ein solches Testverfahren eignet und konnte aufzeigen, dass damit mittels Messung der Farbdurchmischung nach dem Kauen dieses Kaugummis eine zuverlässige und einfache Messung der Kaueffizienz möglich ist.

Der Preis für eine herausragende Dissertation geht ex aequo an Dr. Corinne Ruppen und an Dr. Christoph Bieri

Corinne Ruppen

In Anerkennung ihrer hervorragenden Dissertation “Synergy of Penicillin plus Gentamicin in Group B Streptococci Revisited: From Bed to Bench” im Rahmen der Graduate School for Cellular and Biomedical Sciences an der Universität Bern. Die interdisziplinäre Dissertation fokussiert das Thema der Gruppe B Streptokokken-Infektionen, welche bei Erwachsenen, speziell aber bei älteren Menschen, bedeutsam zunehmen.Die Arbeit besticht mit einer komplexen multimethodalen Vorgehensweise, welche sowohl wissenschaftlich wie praktisch relevante Resultate generierte. Aufgrund der Ergebnisse, welche keinen Nutzen der bisher gängigen Gentamicin-Kombinationstherapie aufzeigen und eine Penicillin Monotherapie nahelegen, leistet die Arbeit einen Beitrag, Polypharmazie bei älteren Menschen zu reduzieren.

 

Christoph Bieri

In Anerkennung seiner Dissertation mit dem Titel: „Ein neuartiges multidimensionales geriatrisches Kurzassessment für die Notfallstation: Evaluation der Machbarkeit und klinische Relevanz“. In dieser Studie untersuchte er, wie die Abklärung von älteren Menschen auf der Notfallstation eines Spitals verbessert werden kann. Er zeigte, dass kurze standardisierte Tests der Beweglichkeit und der Reaktionsfähigkeit wertvolle zusätzliche Informationen für die Behandlungsplanung ergeben. Damit haben die Erkenntnisse praktische Bedeutung für ältere Menschen, die wegen Sturz oder Krankheit in ein Spital eingewiesen werden müssen.

 

 

Der Preis für eine herausragende Masterarbeit geht an Mirijam Ineichen, Master of Science in Psychology

Mirijam Ineichen

In Anerkennung ihrer beachtenswerten psychologischen Masterarbeit Scheidung und Verwitwung – Veränderungen des Wohlbefindens nach dem Ende einer langjährigen Partnerschaft,entstanden im Rahmen eines interuniversitären komplexen Forschungsprojekts, in welchem sie eigenständig forschungsrelevante Fragen entwickelte, die sie auf hohem wissenschaftlichen Niveau beantworten konnte. Die Ergebnisse sind nicht nur wissenschaftlich relevant, sondern von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung von psychologischen Beratungs- und  Interventionsmöglichkeiten für ältere Menschen mit Verlusterfahrungen, welche bekanntermassen ein hohes  Vulnerabilitätsrisiko haben.

Der Preis für eine herausragende Dissertation geht ex aequo an Ali Hashemi Gheinani, PhD in Cell Biology  und an Dr. theol.  Simon Hofstetter

Ali Hashemi Gheinani

In Anerkennung seiner PhD Arbeit mit dem Titel „The Role of MicroRNAs in Organ Remodeling in Lower Urinary Tract“, in der es ihm gelang, in der Grundlagenforschung zu akuten Blasenproblemen insbesondere von älteren Menschen substantiell neue Erkenntnisse zu erzielen. Unter Einsatz der neuesten zellbiologischen Technologien wie Sequenzierung, genetisches Engineering und von Bioinformatik entwickelte er eine neue Methode für die Früherkennung von Veränderungen der Blasenwand bei Patienten mit Krankheitssymptomen im unteren Urinaltrakt. Die Resultate dieser Arbeit können nicht zuletzt auch einer personalisierten Medizin dienlich sein. Sie fanden bereits Eingang in führende wissenschaftliche Organe.

Simon Hofstetter

In Anerkennung seiner innovativen Dissertation mit dem Titel “Das Unsichtbare sichtbar machen – Pflegende Angehörige als Herausforderung für den diakonischen Auftrag der Kirchen”, in der er bekannte Fakten und Ergebnisse zum Themenfeld pflegende Angehörige mit einem eigenen Ansatz und einer neuen wissenschaftlichen Perspektive der kirchlichen Diakonie fruchtbar erweitert. Die Arbeit wird der notwendigen interdisziplinären Ausrichtung fundiert gerecht und beleuchtet das Thema geschickt vor dem Hintergrund sehr unterschiedlicher fachlicher Dimensionen immer mit dem Ziel, die leitende theologische Perspektive zu befruchten. Theorie und praktische Anwendbarkeit werden dabei beispielhaft verknüpft.

 

Der Preis für eine herausragende Masterarbeit geht an Maria Mittner-Zindel, Master of Science in Psychology

Maria Mittner-Zindel

In Anerkennung ihrer kreativen Masterarbeit mit dem Titel „Partnerschaftszufriedenheit bei langjährig Verheirateten“. Während bisherige Partnerschaftsstudien den Fokus meist auf kritische Ereignisse legten, geht es in dieser Arbeit um die Frage inwiefern intra- und interpersonale Ressourcen und partnerschaftsbezogene Faktoren zur Partnerschaftszufriedenheit beitragen. Auf der Basis einer theoretisch gut abgeleiteten Auswahl von Variablen aus dem Datenpool des NCCR Lives, deren Methoden sicherer Verarbeitung und innovativen Interpretation der Resultate gelangt die Autorin zu neuen, interessanten und weitere Forschung stimulierenden Erkenntnissen.

Der Preis für eine herausragende Dissertation geht ex aequo an Dr. phil. hum. Stefanie Spahni und Dr. rer. pol. Jonas Zeller

Stefanie Spahni

Stefanie Spahni, in Anerkennung ihrer kumulativen Dissertation zum Thema «Psychische Adaptation nach Verwitwung im Alter. Die Rolle personaler Ressourcen und kontextueller Faktoren», hervorgegangen aus zwei komplexen Forschungsprojekten, in denen sie eigenständige, forschungsrelevante Fragen entwickelte, diese auf hohem wissenschaftlichen Niveau mit unterschiedlichen theoretischen wie methodischen Zugängen umsetzte, und zu erkenntnisreichen, weiter führenden Ergebnissen gelangte. Diese publizierte sie in Zusammenarbeit mit international renommierten Experten als Erst- bzw. Koautorin erfolgreich in relevanten Fachzeitschriften.

Jonas Zeller

Jonas Zeller, in Anerkennung seiner kumulativen Dissertation mit dem Titel «Three Essays on Age and Firm Performance». Unter kreativem Einsatz vielfältiger Forschungsmethoden vermag er dabei ökonomisch höchst relevante Forschungsfragen zu substantiellen Resultaten zu führen und für weiterführende Forschungen wichtige Grundlagen zu legen. Dies betrifft den Einfluss älterer COBs auf das Firmenhandeln und -gedeihen ebenso wie das Phänomen des korporativen Alterns von Firmen und schliesslich auch die Frage, wieweit sich in einem internationalen Kontext gesetzlicher Arbeitnehmerschutz für Innovationen förderlich erweist.

 

Der Preis für eine herausragende Masterarbeit geht an Herrn Florian Müller, Master of Arts in History.

Florian Müller

Florian Müller, in Anerkennung seiner innovativen Masterarbeit mit dem Titel «Zwischen Erwerbsarbeit, Ruhestand und Altersarmut. Der Lebensstandard alter Menschen über 65 Jahren im Kanton Basel-Stadt zwischen 1925 und 1944», in der er es ihm aufgrund ausgedehnter qualitativer und quantitativer Quellenstudien gelingt, weit über die bisher vorliegenden Armutsstudien hinauszugehen und exemplarisch aufzuzeigen, auf welchen Faktoren der Lebensstandard alter Menschen vor Einführung der AHV in der Schweiz beruhte. Klug ordnet er diesen in den breiteren Kontext der demographischen, sozioökonomischen und sozialpolitischen Entwicklung ein.

Der Preis für eine herausragende Dissertation geht an Matthias Ruoss

Matthias Ruoss

In Anerkennung seiner herausragenden historischen Dissertation «Fürsprecherin des Alters. Die Geschichte der Stiftung ‹Für das Alter›, 1917 – 1967», in der er aus interdisziplinärer Perspektive unter Berücksichtigung einer stupenden Fülle verschiedenartiger Materialien nicht nur die Geschichte der Stiftung für das Alter, später Pro Senectute, erstmals detailliert aufarbeitet, sondern diese in einen breiten Kontext des konfliktreichen sozialpolitischen Diskurses zu Fragen des Alterns und des Alters in der Schweiz stellt.

Vertiefte Aufmerksamkeit wird auch der weitgehend unbekannten Entwick­lung einer sozialwissenschaftlich fundierten Gerontologie in der Nachkriegszeit gewidmet. Dem Bild der Schweiz im 20. Jahrhundert schenkt der Autor mit seiner Arbeit viele neue Facetten, die in Zukunft nicht unberücksichtigt bleiben können.

Der Preis für eine herausragende Masterarbeit geht an Jeanine Zwahlen

Jeanine Zwahlen

In Anerkennung ihrer psychologischen Masterarbeit «Marital satisfaction in long-term partnerships: A typological approach», in der sie ein bisher wenig erforschtes Thema aufgreift, dem angesichts der demographischen Entwicklung wie auch der zunehmenden Scheidungsrate von langjährigen Ehen eine wachsende wissenschaftliche wie praktische Relevanz zukommt. In überzeugender Weise entwickelt sie innovative Forschungsfragen zur Bedeutung insbesondere psychologischer, physischer, sozialer und demographischer Determinanten von Langzeitehen sowie der Partnerzufriedenheit und der Partnerschaftsqualität. Sie vertieft diese anhand der methodisch überzeugenden Analyse einer aussergewöhnlichen Stichprobe. Mit ihrer Arbeit schliesst sie auffällige Forschungslücken und legt eine fundierte Basis für weitere Forschung.

Der Preis für eine herausragende Masterarbeit geht ex aequo an Simone Germann und Melanie Werren

Simone Germann

wurde der Preis zugesprochen In Anerkennung ihrer Masterarbeit, in der sie das nicht zuletzt politisch brisante Thema der organisierten Suizidhilfe, das gerade auch für ältere Menschen von höchster Bedeutung ist, im Hinblick auf die konkrete Fragestellung, ob diesbezüglich ein legislativer Handlungsbedarf bestehe, akribisch und kritisch ausleuchtet. Die Arbeit zeichnet sich durch eine ausserordentlich gelungene Gedankenführung und eine eindrückliche Beherrschung der Materie aus und legt eine wichtige Basis für weitere Forschung auf dem Gebiet sowie auch für eine Entemotionalisierung der Thematik. Frau Germann hat in Luzern die Mittelschule besucht und nach Studien in Bern und Stockholm in Bern das Masterdiplom für Rechtswissenschaften erworben. Zur Zeit absolviert sie ein Anwaltspraktikum in Luzern.
Titel der Preisarbeit: Organisierte Suizidhilfe - gesetzlicher Handlungsbedarf im Bereich des Strafrechts.

Melanie Werren

wurde der Preis zugesprochen In Anerkennung ihrer Masterarbeit, in welcher sie, ausgehend von einem Kohelettext, mit grosser Sorgfalt die wesentlichen Vorstellungen zum Altern im Alten Testament aufarbeitet und auf der Basis des heutigen Forschungsstandes in ihrer komplexen Ambivalenz auf einem hohen gedanklichen und sprachlichen Niveau analysiert. Sie stellt damit eine wichtige Basis zur Verfügung für weitergehende Reflexionen über die Sichten des Alterns im Alten Testament, ihre Gemeinsamkeiten mit und Unterschiede zu heutigen Sichtweisen sowie mögliche Einsichten, die sich daraus für unsere Gegenwartsorientierung ergeben könnten. Frau Germann hat die Mittelschule in Bern besucht und sich anschliessend zur Pflegefachfrau ausgebildet. Anschliessend hat sie das Integralstudium Theologie in Bern mit dem Masterdiplom abgeschlossen. Zur Zeit arbeitet sie als Vikarin in Langenthal.
Titel der Preisarbeit: Ehe die Tage des Übels kommen...Kohelet 11,7-12,8 vor dem Hintergrund alttestamentlicher Altersvorstellungen.

Der Preis für eine herausragende Dissertation geht ex aequo an Frau Dr. phil. hum. des. Katrin Lehnert und Herrn Dr. med. Sacha Beck

Katrin Lehnert

in Anerkennung ihrer herausragenden Dissertation Differenzielle Wohlbefindenseffekte durch Sport – Der Erklärungsbeitrag von sportbezogenen Motiven und Zielen, die einen theoretisch und praktisch wichtigen Beitrag zur Thematik von Sport und Wohlbefinden in der zweiten Lebenshälfte darstellt. Frau K. Lehnert hat an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen zwei Studien abgeschlossen: Sportwissenschaft (Schwerpunkt: Breiten- und Gesundheitssport), sowie Psychologie (Schwerpunkt Methodik und Klinische Psychologie). 2011 hat sie an der Universität Bern promoviert (phil. hum. Fakultät), nachdem sie in Bern seit 2006 als wissenschaftliche Assistentin am Institut für Sportwissenschaft der Uni Bern tätig gewesen war.

Sacha Beck

zugesprochen für seine ausgezeichnete und wegweisende Arbeit Geriatrischer Konsiliardienst der Altersheime der Stadt Zürich: Gesundheitsökonomische Evaluation eines Pilotprojekts, die er im Rahmen des Nachdiplomstudiums Management im Gesundheitswesens an der Universität Bern erstellt hat. Der Autor evaluiert mit grosser Sorgfalt einen neu eingerichteten Ärztlich Geriatrischen Konsiliardienst für die ca. 1900 Bewohnerinnen und Bewohner der Altersheime Zürichs. Er stellt fest, dass in der grossen Mehrheit der Fälle das Problem mit Hilfe eines solchen Konsiliardienstes adäquat angegangen und gelöst werden kann. Die innovative Arbeit verweist auch auf einige Optimierungspotentiale und kann die geriatrische Praxis über Zürich hinaus inspirieren. Herr Dr. med. S. Beck hat in Zürich Medizin studiert, mit Auslandsemestern in Paris und Durham, North Carolina/USA. Er trägt Facharzttitel FMH für Allgemeinmedizin sowie für Innere Medizin spez. Geriatrie. Er ist Oberarzt am Stadtspital Waid / Zürich und und geriatrischer Konsiliararzt der Altersheime der Stadt Zürich.